Blutverdünner – das müssen Sie wissen!
Blutverdünner – die „Generation 70+“ kennt sie sehr gut: falls Sie nicht bereits einen Blutverdünner nehmen sollten, „droht“ Ihr Arzt Ihnen wahrscheinlich damit - falls Sie nicht gerade eine bärenstarke Gesundheit haben sollten.
Blutverdünner - was hat es damit auf sich?
Blutverdünner werden in der Medizin auch als „Antikoagulantien“ bezeichnet. Das ist ein lateinisches Wort und bedeutet so viel wie Stoffe, die eine Verklumpung verhindern. Und um eine solche geht es: es geht nämlich um eine Verklumpung von Thrombozyten, und damit um eine Bildung von Blutgerinnseln.
Blutverdünner werden bei folgenden Krankheiten eingesetzt:
- Bei Venenkrankheiten, wie z.B. Venenklappeninsuffizienz, da hierdurch der Blutfluss in den Venen besonders der Beine stagniert und sich leichter Blutgerinnsel bilden können
- Akut bei Thrombose und zur Prophylaxe vor (einer weiteren) Thrombose
- Bei schweren Fettstoffwechselstörungen, wie deutlich erhöhten Cholesterinwerten und Triglyceride-Werten
- Bei langfristigem Bluthochdruck in Kombination mit weiteren Risikofaktoren (wie beispielsweise Rauchen)
- Bei Angina Pectoris
- Bei Embolie
- Bei Hörsturz und natürlich
- Bei allen arteriellen Verschlusskrankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall
Blutverdünner - es gibt erstaunlich viele in der Medizin gebrauchte Stoffe!
Bei den Blutverdünnern, die in der Medizin eingesetzt werden, sind mehr als ein Dutzend Wirkstoffgruppen bekannt. Die bekanntesten sind sicherlich Warfarin (von den Cumarinen abgeleitet) und Heparin. Einige Blutverdünner sind natürlichen Ursprung, andere chemisch bzw. synthetisch hergestellt. Es erstaunt den medizinischen Laien, dass viele Blutverdünner von natürlichen Substanzen abgeleitet werden und nur wenig synthetisch verändert werden. Der bekannteste Wirkstoff ist sicherlich die Acetylsalicylsäure, abgeleitet von der Salicylsäure, einem Wirkstoff aus der Weide.
Blutverdünner: „naturnahe Zusammensetzung“ schützt nicht vor Nebenwirkungen!
Gerade Patienten, die mit Marcumar behandelt werden, erst recht aber mit dem relativ neuen Wirkstoff „Xarelto“, wissen ein Lied davon zu singen: starke Blutverdünner haben ein erhebliches Nebenwirkungs- und Gefahrenpotenzial, über das jeder Arzt gewissenhaft aufklären sollte! Hier zum Beispiel einige der (gar nicht mal so seltenen) Nebenwirkungen des Medikaments „Xarelto“ (Rivaroxaban):
- Leberfunktionsstörungen, Veränderung der Leberwerte
- Erhebliche Magen-Darm-Störungen, Übelkeit
- Blutige Stühle, blutiger Urin
- Kopfschmerzen und Schwindel
- Entgleisungen des Fettstoffwechsels
- Nierenfunktionsstörungen
- Juckreiz
- Erhöhung der Thrombozytenzahl
- Blutdruckabfall
- Fieber
- Schwäche und Erschöpfung
Vom Herausgeber der Zeitschrift „Arznei-Telegramm“, Herrn Becker-Brüser wurde Xarelto in einem Spiegel-Artikel von 2013 als „Medikament der letzten Reserve“ bezeichnet. Das bedeutet: es sollte nur dann eingesetzt werden, wenn die medizinische Situation ein starkes Eingreifen erfordert.
Kontrovers: natürliche Alternativen
Es fehlt nicht an vollkommen natürlichen Alternativen, welche die Blutgerinnung hemmen. Mit der Stärke von Xarelto oder Marcumar können diese natürlich nicht mithalten. Die bedeutendsten Alternativen sind:
- OPC („Oligomere Proanthocyanidine“)
- Das Enzym „Nattokinase“, ein Stoff, der zur Fermentation von Soja verwendet wird
- Rutin, ein sekundärer Pflanzenstoff aus Ruta graveolens, der Weinraute
- Die Enzyme Papain und Bromelain, aus der Papaya bzw. der Ananas
- Vitamin K2, das allerdings regulierend und nicht unbedingt hemmend auf die Blutgerinnung einwirkt!
Diese Stoffe werden durchaus in der Naturheilkunde und in ebensolchen Mitteln zur Hemmung der Blutgerinnung eingesetzt. So findet Rutin anerkannte Anwendung in Mitteln, die Venenschwäche lindern. OPC ist eine der „Stars unter den Nahrungsergänzungen“, der ebenfalls die Fließeigenschaften des Blutes verbessert. In Kombination mit Omega-3-Fettsäuren übrigens eine sehr gute Langzeit-Prophylaxe gegen arterielle Verschlusskrankheiten!
Blutverdünner: für die Prophylaxe natürliche Substanzen verwenden!
Mit dem Wort Prophylaxe kommen wir bereits zum Kern! Wer nicht zu einer so genannten Risikogruppe zählt, d.h. keiner gegenüber dem Durchschnitt der Bevölkerung deutlich erhöhten Gefahr einer Gefäßverschlusskrankheit ausgesetzt ist, kann und sollte natürliche Substanzen zur Vorbeugung verwenden. Vorausgesetzt natürlich, Lebensalter und eventuell Veranlagung legen eine solche Vorbeugung nahe. Niemand sollte ohne Grund irgendetwas einnehmen - auch nicht Naturheilmittel oder Nahrungsergänzungsmittel.
Mit einer solchen natürlichen „Gefäßpflege“, Eingebettet in ein sinnvolles, ganzheitliches Konzept bestehend aus gesunder Ernährung, Darmsanierung und Unterstützung der Leberfunktion lässt sich das Risiko für einen Gefäßverschluss langfristig deutlich reduzieren. Bei einem dennoch erhöhten Risiko gilt das Prinzip der Abwägung: größtmögliche Sicherheit steht dem Prinzip der Schadensbegrenzung gegenüber.
Ich musste leider vor einiger Zeit bei einem Verwandten beobachten, dass das oben genannte Medikament „Xarelto“ die Blutzuckerwerte stark entgleisen ließ. Eine andere Ursache konnte empirisch ausgeschlossen werden. Gerade bei „lebenswichtigen“ Problemen gilt das Gesetz der Verhältnismäßigkeit: die Schaden-Nutzen-Abwägung.
Das Risiko für einen Gefäßverschluss lässt sich durch eine Kombination verschiedener Naturheilmittel und Nahrungsergänzungen bei gleichzeitig ausgewogener und gesunder Lebensweise deutlich verringern. Wenn jedoch die Not am Mann (oder an der Frau) ist, kann und sollte man bei entsprechender ärztlicher Verordnung auch auf die chemisch-synthetischen Blutverdünner zurückgreifen.
Im Rahmen der „Verhältnismäßigkeit der Mittel“ wird von Medizinern zu oft und zu früh ein synthetischer Blutverdünner verordnet. Selbst Aspirin kann in der Langfristprophylaxe zahlreiche, unangenehme Nebenwirkungen entfalten. Die starken Blutverdünner (Marcumar, Xarelto) sind tatsächlich etwas für die akute Not. Besteht diese nicht, kann und sollte man auf natürliche Alternativen zurückgreifen!
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