Hepatitis: Wie können Sie sich davor schützen?
Hepatitis: ist sie in Deutschland und Mitteleuropa kein Thema? In den letzten Wochen geistert eine Meldung durch die Gesundheit-Presse, die aufhorchen lässt. Demnach nehmen in Deutschland gemeldete Fälle der Viruserkrankung Hepatitis E zu. Das ist umso erstaunlicher, als dass man Hepatitis E eigentlich ausschließlich in den so genannten „Entwicklungsländern“ vermutet hätte. Hepatitis E wurde erst sehr spät von einem russischen Wissenschaftler entdeckt, nämlich erst in 1983. Hauptsächlich verbreitet ist es in Afrika, Südostasien und auf dem indischen Subkontinent.
Hepatitis E: die häufigsten Ursachen hierzulande sind der Genuss von rohem Fleisch und Kontakt mit Wildtieren
Besonders nicht durchgegartes Wild- und Schweinefleisch sind eine Quelle für das „neue“ Hepatitis-Virus. Außerdem kann das Virus durch Kontakt mit Wildtieren übertragen werden. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt daher, Wild- und Schweinefleisch grundsätzlich nur durchgegart zu verzehren und nach einem Kontakt mit Wildtieren die Hände gründlich zu waschen bzw. eventuell zu desinfizieren.
Hepatitis E: wie groß ist die Gefahr schwerwiegender Symptome?
Hepatitis E gehört nicht zu den gefährlichsten Hepatitis-Viren. In tropischen Ländern verläuft sie besonders bei Kindern oft unbemerkt. Häufig stellen sich um spezifische Allgemeinsymptome wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Druck im Oberbauch ein. Sie sind Merkmale eigentlich jeder Hepatitis-Erkrankung, sofern sie vom Betroffenen überhaupt bemerkt wird. Eine so genannte „Gelbsucht“ stellt sich eher selten ein. Sollte diese, zusammen mit anderen Oberbauchbeschwerden auftreten, deutet dies auf einen schweren Verlauf hin. Selten kann die Hepatitis E auch durch zu Grunde gehen von Leberzellen tödlich verlaufen. Die Inkubationszeit beträgt bei Hepatitis E meist 60 Tage.
Hepatitis A: wie hoch ist das Risiko einer Ansteckung in Mitteleuropa?
Hepatitis A ist die am weitesten verbreitete und bekannteste Form der Virushepatitis. Bereits bei Reisen in Mittelmeerländer oder in den vorderen Orient wird vor dieser Erkrankung gewarnt, vor allen Dingen durch den Verzehr roher Meeresfrüchte wie beispielsweise Seeigel. In den subtropischen und tropischen Regionen ist möglicherweise auch eine Gefahr der Ansteckung durch Trinkwasser gegeben. Hier sollte auf abgepacktes bzw. gesondert bereitgestelltes Wasser zurückgegriffen werden. Die Gefahr einer Infektion durch verunreinigtes Wasser ist in Deutschland nicht gegeben. Hepatitis A wird durch „Schmierinfektion“ übertragen: vor allen Dingen bei engen Kontakten von Mensch zu Mensch. Besonders beim Geschlechtsverkehr außerhalb einer Partnerschaft ist das Ansteckungsrisiko erhöht. Muscheln, Austern und andere Meeresfrüchte sollten auch hier in Deutschland grundsätzlich durchgegart verzehrt werden. Insgesamt ist das Infektionsrisiko mit Hepatitis A hier in Deutschland als gering zu bewerten und nimmt durch verbesserte Hygiene weiter ab. Die Schweregrade des Verlaufs sind in etwa mit denen von Hepatitis E vergleichbar. Die Inkubationszeit beträgt im Durchschnitt 30 Tage.
Hepatitis B und D: was gilt es zu beachten?
Die Hepatitis B zählt zu den sexuell übertragbaren Krankheiten. Auch hier überwiegen leichte Verläufe, die sich durch grippeähnliche Symptome und bei etwa einem Drittel aller Betroffenen durch eine Gelbsucht bemerkbar machen. Bei nur etwa 5-10 % aller Betroffenen geht die Hepatitis B in eine chronische Hepatitis über, welche langfristig die Leberzellen schädigt. Besonders gefährdet sind hier in Deutschland Personen, die außerhalb einer festen Partnerschaft sexuell aktiv sind. Das Virus kann durch Blut, Speichel, Sperma oder andere Körperflüssigkeiten übertragen werden. Drogenabhängige Menschen sind besonders gefährdet
Hepatitis D ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz sehr selten und es ist kein vollständiges Virus. Personen können überhaupt nur daran erkranken, wenn Sie bereits mit Hepatitis B infiziert sind. Auf der anderen Seite ist es das gefährlichste Hepatitis-Virus. Das Risiko für einen chronischen Verlauf, für Leberschäden und sogar eine Zirrhose wird deutlich erhöht. Das Virus betrifft quasi ausschließlich Drogenabhängige, die sich Drogen injizieren und das Besteck mit anderen teilen.
Was gibt es bei Hepatitis C zu beachten?
Dieses Virus wird hauptsächlich über das Blut übertragen. Über den Austausch von Zärtlichkeit und über Sex ist das Infektionsrisiko extrem gering. Gefährdet sind vielmehr drogenabhängige sowie Angehörige von Heilberufen, die invasiv arbeiten: beispielsweise Spritzen verabreichen oder Operationen durchführen. Das Risiko nimmt bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr mit wechselnden Sexualpartnern leicht zu. Leider ist die Hepatitis C eine Viruserkrankung, die bei der Mehrzahl aller Personen chronisch wird und zu Leberzirrhose und eventuell im Spätstadium sogar zu Krebs führen kann. Außerhalb von Drogenkonsumenten und Heilberufen ist das Infektionsrisiko sehr gering.
Hepatitis: was kann man naturheilkundlich zur Unterstützung machen?
Zunächst einmal: Sie müssen mit Verdacht auf Hepatitis sofort einen Arzt aufsuchen, da die Erkrankung nach dem Bundesseuchengesetz und Infektionsschutzgesetz meldepflichtig ist. sieht man von einer kombinierten Infektion mit Hepatitis B + D ab, sind medikamentöse Maßnahmen erst dann notwendig, wenn sich eine chronische Infektion einstellt. Dann wird mit virushemmenden Medikamenten und Interferon therapiert.
Die folgenden naturheilkundlichen Maßnahmen sind sinnvoll:
Egal was für eine Art von Hepatitis vorliegt - die Ernährung sollte leicht, vitaminreich sowie fett- und eiweißarm sein: dies entlastet die Leber bei bestmöglicher Funktionserhaltung. Ansonsten sind folgende Mittel und Maßnahmen sinnvoll:
Ruhe! Möglichst viel davon…
Es ist eine Binsenweisheit, dass bei Ruhe das Immunsystem besser arbeiten kann. Besonders in der akuten Phase sollte man sich so viel wie es geht ausruhen und körperliche Anstrengungen möglichst meiden. Damit verringert sich das Risiko einer Chronifizierung.
Vitamin C
Besonders bei jungen Patienten mit Hepatitis A bringt die Nahrungsergänzung mit Vitamin C von mindestens 200-300 mg täglich eine deutliche Verbesserung der immunologischen Aktivität und damit ein deutlich verringertes Risiko, dass sich die Erkrankung chronifiziert.
B-Vitamine
Egal ob Vitamin B12, Folsäure oder Vitamin B5 (Pantotensäure): alle Vitamine aus der B-Gruppe haben eine Aktivität als Co-Enzyme, die dabei helfen, die Leberwerte – z.B. Transaminasen - zu normalisieren. Die biologisch aktive Form von Vitamin B12, das Methylcobalamin, ist dabei dem herkömmlichen Cyanocobalamin vorzuziehen.
Mariendistelextrakt
Der Klassiker unter den Therapeutika führte zu gemischten Resultaten: während Patienten mit einer akuten Virushepatitis gut auf die Verabreichung von Mariendistelextrakt ansprachen, zeigten sich bei Patienten mit einer chronischen, anderweitig (Interferone) therapieresistenten Hepatitis nur geringe Verbesserungen. Zu diesen Ergebnissen kam eine iranische Studie. Dennoch: im Falle einer sonst therapieresistenten chronischen Hepatitis sind geringe Verbesserungen immer noch besser als gar keine Verbesserung.
Hepatitis C: diese Kombination aus drei Antioxidantien verspricht Besserung
Eine schon etwas ältere Studie aus München verspricht Hoffnung bei einer chronischen Hepatitis C. Obwohl diese nur zu 30 % auf die Standardtherapie mit Anti-Virus-Medikamenten und Interferonen anspricht, hat eine Kombination von Alpha-Liponsäure, Selen und Mariendistel-Extrakt bei drei Patienten zu einer deutlichen Verbesserung des gesundheitlichen Zustands geführt. Alle drei Patienten hatten bereits eine Indikation für eine Leberverpflanzung. Obwohl nur drei Patienten an der Studie teilgenommen hatten, sollte man sich dieses Ergebnis merken. Eine weitere viel versprechende Kombination basiert auf zwei sekundären Pflanzenstoffen: Naringenin - eine Wirkstoff aus der Schale von Zitrusfrüchten, und Katechin, einem weiteren sekundären Pflanzenstoff. Diese beiden in Kombination sollen gerade bei der gefährlichen Hepatitis C - auch wenn diese sich chronifiziert – einen starken, virushemmenden Effekt aufweisen.
Solange Sie sich nicht in besonders gefährdeten Kreisen bewegen - Drogenabhängige Personen und außerhalb einer Partnerschaft sexuell aktive Menschen - ist das Risiko, sich mit Hepatitis zu infizieren, relativ gering. Die besonders gefährlichen Formen C und D werden nahezu ausschließlich über das Blut übertragen. Die nicht ganz so schwer wiegenden Formen A, B und E verlaufen meist in Form einer akuten Erkrankung, die bei Kindern meist unkompliziert verläuft. Eine gute Hygiene und entsprechender Umgang mit Lebensmitteln sind der wichtigste Schutz. Bei der Therapie gibt es viel versprechende Ansätze mit verschiedenen Antioxidantien, besonders sekundären Pflanzenstoffen.
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