Hibiskustee – zu Unrecht unter „ferner Liefen“?
Der Hibiskustee ist ein wahrer Klassiker unter den Getränken und ein absoluter Top-Durstlöscher vor allem während der Sommermonate. Wieso hört man in Gesundheits-Kreisen nur selten über Hibiskustee? Das hat zwei Gründe: erstens sind im Zuge des zunehmenden Interesses an natürlichen Heilmethoden Kräuterteemischungen mit gesundheitlicher Wirkung immer beliebter geworden. Zweitens haben Erfrischungsgetränke die Rolle des Durstlöschers besonders während der warmen Jahreszeit (leider) übernommen.
Daher ist es ein wenig still geworden um Hibiskustee. Jedoch völlig zu Unrecht, wie ich Ihnen in diesem Artikel darlegen werde.
Meine Empfehlung für guten und reinen Hibiskustee:
Ich musste eine Weile suchen, jedoch habe ich einen sehr guten Tee gefunden:
Weit mehr als nur ein Erfrischungsgetränk!
Eine Eigenschaft von Hibiskustee ist seit langen Zeiten bekannt: er zählt zu den absoluten Top-Durstlöschern, die man bekommen kann. Mit dieser Eigenschaft steckt er sowohl fast alle anderen Tees als auch sämtliche Erfrischungsgetränke, die man heute kaufen kann, in die Tasche. Vor allem in den Sommermonaten gibt es nichts Besseres als Hibiskustee - leicht mit Honig gesüßt, mit Zitrone serviert und eisgekühlt!
Doch dies ist bei weitem nicht der einzige positive Effekt, sich öfter mal eine Tasse dieses edlen Getränks zu gönnen.
Hibiskus – was ist das eigentlich für eine Pflanze?
Hibiskus ist nicht ein Strauch, sondern eine ganze Gattung, die aus der Familie der Malvengewächse stammt. Die bei uns vom Aussehen her bekannteste Art ist der chinesische Roseneibisch, lateinisch Hibiscus rosa-sinensis. Er hat die charakteristischen leuchtend-roten oder rosafarbenen Blüten mit den langen Griffeln und ist recht häufig als Zierstrauch in der Mittelmeerregion zu sehen. Für einen Hibiskustee werden allerdings Arten wie der Hibiscus sabdariffa eingesetzt, der aus unserer Sicht ein ungewöhnliches Aussehen hat und sich überwiegend in Nord- und Zentralafrika findet.
Diese Hibiskus-Art wird neben anderen Malven gerne Tees wie Hagebutte zugesetzt und verleiht ihnen eine leuchtend-dunkelrote Farbe. Reiner Hagebuttentee hat diese Farbe nicht, er ist eher unscheinbar bräunlich.
In den extrem heißen Regionen von Sudan bis Mali südlich der Sahara ist Hibiscus sabdariffa unter dem Namen „Karkadeh“ ein sehr beliebtes Erfrischungsgetränk.
Ein pharmazeutisch wirksamer Durstlöscher?
Hibiskustee kann zu jeder Jahreszeit getrunken werden. Im Sommer ist er so etwas wie der ultimative Durstlöscher und schlägt in dieser Eigenschaft sowohl reines Wasser, als auch jeder andere Teesorte, als auch (erst recht) Erfrischungsgetränke wie Limonade, Cola oder Schorle. Mit etwas Zitrone und ein wenig Honig oder Zucker (bei großer Hitze ausnahmsweise erlaubt!) versetzt gibt es nichts, was dem Hibiskustee das Wasser reichen kann - im wahrsten Wortsinne.
Interessant ist darüber hinaus, dass der Hibiskustee vielfältig belegte pharmazeutische Wirkungen hat und einen großen Heilumfang besitzt.
Hibiskustee enthält große Mengen Vitamin C, Anthocyane (dunkle Pflanzenfarbstoffe) sowie verschiedene organische Säuren: vor allen Dingen Zitronensäure und Apfelsäure. Die organischen Säuren kommen auch im Körper vor und regulieren verschiedene Stoffwechselprozesse im Zellstoffwechsel. Die Apfelsäure wird in der Naturheilkunde mit hochdosiertem Magnesium in der Therapie von Migräne eingesetzt. Auch in der Homöopathie kennt man Acidum DL-malicum als ein großes Umstimmungsmittel bei Blutdruckleiden und Nierenfunktionsstörungen.
Sowohl in der traditionellen chinesischen Medizin als auch in der afrikanischen Volksmedizin wird der Hibiskustee schon lange bei verschiedenen Leiden verwendet.
Auf diese zwei Arten senkt er zu hohen Blutdruck!
Laut einer Studie der American Heart Association aus dem Jahr 2008 ist Hibiskustee mit seinen sekundären Pflanzenstoffen dazu in der Lage, aufgrund deren antientzündlichen Wirkung den Blutdruck um jeweils zehn Punkte zu senken - das betrifft den „systolischen“ (hohen) wie den „diastolischen“ (unteren) Wert gleichermaßen.
Gleichzeitig sorgt Hibiskustee für eine bessere Entwässerung des Körpers und regt die Nierentätigkeit an. Auf diesem Wege werden Ödeme aus dem Körper ausgeschwemmt, was seinerseits zur Senkung des Blutdrucks beiträgt.
Kaum zu glauben, aber wahr: Er senkt den Cholesterinspiegel!
Der bereits erwähnte Tee aus Hibiscus sabdariffa wurde in einer Studie aus dem Jahr 2009 untersucht - und zwar in seiner Wirkung auf Patienten mit Diabetes Typ 2. Hier stellte sich heraus, dass der Täter zu in der Lage war, Blutzuckerschwankungen abzumildern, das „schlechte“ LDL-Cholesterin abzusenken und sogar den Triglycerid-Spiegel zu senken. Der Tee wurde dabei mit schwarzem Tee verglichen, welcher seinerseits nur Effekte auf den HDL-Cholesterinspiegel hatte. Die Studienergebnisse förderten signifikante (positive) Unterschiede zu Tage.
Kann er die Leber vor Umweltgiften schützen?
Die Leber ist ein sehr stark belastetes Organ in unseren Tagen: ob durch Umweltgifte oder durch Nahrungsmittelzusatzstoffe: über den Weg von Darm und Schleimhäuten wird die Leber heute über das normale Maß hinaus mit einer Vielzahl freier Radikale belastet, die sich mit der Zeit negativ auf unsere Gesundheit auswirken können. Die sekundären Pflanzenstoffe von Hibiscus sabdariffa wurden bei Ratten bereits im Jahr 2000 auf ihre Eigenschaft untersucht, Lebergewebe vor freien Radikalen zu schützen.
Die Studie kam zu dem Schluss, dass es zumindest Hinweise darauf gibt, dass sekundäre Pflanzenstoffe aus Hibiskus dazu in der Lage sind, dass Lebergewebe vor Umweltschädigungen zu schützen.
Er stärkt das Immunsystem, hilft gegen Fieber und Erkältung
Vitamin C + Antioxidantien + sekundäre Pflanzenstoffe: die ideale Mischung für jede Erkältungskrankheit. Doch Hibiskustee setzt noch einen drauf: er kann nämlich - im Gegensatz zu anderen Präparaten und Tees gegen Erkältung - die „innere Hitze“ bei Fieber vortrefflich lindern!
In Kürze: das kann der Tee außerdem noch!
- Er ist in der Lage, den programmierten Zelltod bei bestimmten Formen der Leukämie einzuleiten
- Hibiskustee bzw. einer Aromatherapie mit Hibiskus entfaltet positive Wirkungen auf hormonelle Probleme bei Frauen
- laut einer Studie aus dem Jahr 2012 entfalten die sekundären Pflanzenstoffe in Hibiskus eine antidepressive Wirkung
- sekundäre Pflanzenstoffe in Hibiskus erscheinen günstig für Personen, die abnehmen wollen, da sie die Aufnahme von Glukose in den Organismus verringern
Einschränkungen: in diesen Fällen sollten Sie auf den Durstlöscher verzichten!
Auch bei allen pflanzlichen Substanzen ist es so, dass es Einschränkungen für den Verzehr gibt: Selten kommt es zu einer Allergie gegen einen oder mehrere Bestandteile des Hibiskus. In diesem Fall wird von seinem Genuss genauso abgeraten wie bei den (sehr selten vorkommenden) Halluzinationen. Das Risiko hierfür ist allerdings wirklich verschwindend gering. Für Schwangere und Stillende wird der Tee nicht empfohlen. Ebenso wenig wird Hibiskustee für Menschen mit einem niedrigen Blutdruck empfohlen, da der Tee Blutdruck ja senkt!
Hibiskustee wird sehr unterschätzt. Ihn auf seine Eigenschaft als (wenn auch hervorragenden) Durstlöscher zu reduzieren, ist grundverkehrt! Hibiskustee hat über seine Eigenschaften als Durstlöscher hinaus zahlreiche positive medizinische und pharmakologische Eigenschaften, die ihn vor allen Dingen für Menschen mit Stoffwechselstörungen, Abwehrschwäche, ältere Personen und hitzeempfindliche Patienten interessant machen!
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