Nierensteine - Wie sie vermieden werden können!?
Nierensteine sind nicht nur unangenehm, sie sind gefährlich – lebensgefährlich. Sie können eine chronische Niereninsuffizienz verursachen und dafür sorgen, dass Sie an die Dialyse (Blutwäsche) müssen, wenn Sie nicht erkannt werden und die Filternden und Entgiftenden Eigenschaften der Nieren zerstören. Aber was sind die Gründe für Nierensteine?
Wie kommen eigentlich Nierensteine zustande?
Nierensteine sind immer das Zeichen für eine Stoffwechselstörung. Allgemein ist man der Meinung, Nierensteine entstehen, wenn man zu wenig trinkt. In der Naturheilkunde ist man überwiegend der Meinung, Nierensteine entstehen, wenn man „übersäuert“ ist. Was ist da dran?
Nierensteine – ein Säure- oder Eiweißproblem?
Mal so abgesehen davon, dass ich mit der Floskel „Übersäuerung“ so meine Probleme habe (besser ist es, von einem Säure-Base-Ungleichgewicht zu sprechen), können Nierensteine ein Zeichen von allen möglichen Stoffwechselreaktionen sein, auch, wenn man das von dieser Warte aus betrachtet, zu „basischen“.
Die meisten Steine bestehen aus Calciumoxalat, und das wiederum ist das Kalziumsalz der Oxalsäure. Oxalsäure finden Sie in Nahrungsmitteln wie Spinat, Rhabarber und Kakao. Der Sauerklee (vielleicht haben Sie schon einmal probiert?) hat seinen Namen und seinen säuerlichen Geschmack vom hohen Gehalt an Oxalsäure.
Und hier fängt das Problem an. Denn oft wird an dieser Stelle die Gleichung aufgemacht: Kalzium = in eiweißreichen Nahrungsmitteln = macht sauer = verändert das Säure-Base-Gleichgewicht = entzieht dem Körperkreislauf Wasser = Sorgt dafür, dass Kalziumoxalat sich in den Nieren anreichern und ablagern kann.
Hier haben wir die Rechnung ohne den (Milch)Wirt gemacht...
Und diese Rechnung besagt, dass der Einfluss des Eiweißes auf die Entstehung von Nierensteinen überschätzt wird (gemeint sind hier überwiegend tierische Eiweiße in Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten). Richtig ist: Sie können Eiweißmast betreiben.
Richtig ist auch: Das kann Ihrer Gesundheit (erheblich) schaden. Aber nicht richtig ist, dass tierisches Eiweiß grundsätzlich immer übersäuert und auch nicht richtig ist, dass Sie unbedingt Vegetarier oder Veganer werden müssen, um Nierensteine zu vermeiden.
Kalzium hilft dabei, Oxalsäure zu verstoffwechseln – aber nur in Anwesenheit eines „kleinen Helferleins“...
De Facto ist es so, dass kalziumreiche Nahrungsmittel (z.B. tierische Nahrungsmittel hoher Qualität in begrenzter Menge, aber selbstverständlich auch pflanzliche Kalziumquellen) bei der Verstoffwechselung und Ausscheidung von Oxalsäure helfen können. Wenn ein kleiner Freund im Darm anwesend ist.
Das Problem ist: Dieser kleine Freund ist sehr sensibel und lässt sich nur da nieder, wo er sich wirklich wohlfühlt. Sein Name ist Oxalobacter formigenes, ein Bakterium, das dafür sorgt, dass Oxalsäure nicht so sehr über die Nieren, sondern vielmehr verstoffwechselt gleich über den Darm ausgeschieden wird – unter Anwesenheit gewisser Mengen von Kalzium, wohlgemerkt.
Das allerdings nur dann, wenn Ihre Darmflora in Ordnung ist beziehungsweise das Milieu stimmt. Und da ist der Oxalobacter formigenes, wie schon angedeutet, sehr wählerisch. Er fühlt sich nämlich nur da wohl, wo der Darm seit mindestens 5 Jahren unbelastet von Antibiotika ist.
Klar, Sie nehmen keine Antibiotika, da Sie gesundheitsbewusst sind und einige Tricks und Kniffe kennen, um sie zu vermeiden. Allerdings übersieht man da gerne ein kleines, aber nicht unbedeutendes Detail...
Das wählerisch sein bezieht sich auf alle Antibiotika!
Und zwar auch die – Sie ahnen es – die in der Tiermast eingesetzt werden. Was einmal mehr ein Schlaglicht auf die tierischen Nahrungsmittel wirft, die wirklich schädlich sind – zumindest auf die Dauer gesehen. Nämlich solche, bei denen Antibiotika in der Aufzucht und Haltung eingesetzt werden. Und das sind leider nicht gerade wenige!
Also doch Vegetarier werden?
Fakt ist – Sie können Antibiotika nicht immer vermeiden, auch nicht als Vegetarier, und wahrscheinlich auch nicht als Veganer. Letztere haben dann allerdings mitunter das Problem, dass ihr Stoffwechselgleichgewicht in die andere Richtung kippt.
Allerdings gibt es einen simplen, aber effektiven Trick, die falschen Freunde weitgehend aus Ihrem Stoffwechselgeschehen herauszuhalten: Optimieren Sie Ihre Lebertätigkeit. Beispielsweise mit Bitterstoffen (z.B. Urbitter Granulat, Artischocke oder Mariendistel). Denn die Leber ist das Organ, in der Antibiotika unschädlich gemacht werden.
Natürlich können Sie auch Ihren Darm optimieren. Beispielsweise mit milchsauer vergorenen Nahrungsmitteln. Auch in der heutigen, schadstoffbelasteten Zeit stellen Sie damit sensiblen, aber wichtigen Darmbakterien wie Oxalobacter eine Einladung aus – und schützen so langfristig auch Ihre Nieren!
Aus naturheilkundliche-ganzheitlicher Betrachtungsweise sind Nierensteine gleichsam interessant wie erschreckend. Stoffwechselvorgänge, die zu Nierensteinen führen, sind auf den „Umwegen“ Darm und Leber behandelbar. Eine optimale Darmflora beispielsweise trägt mehr zur Vermeidung von Nierensteinen bei als die gängigen Klischees von „viel trinken“ und „wenig Eiweiß“.
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